Laut Umfrage erlebten fast alle Betriebe im letzten Jahr einen Anstieg bei Zahlungsausfällen oder -verzögerungen gegenüber 2021. Mit dem Liquiditätsdruck wuchs auch das Interesse am Factoring.
Nahezu alle Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie (99 Prozent) waren 2022 mit Liquiditätsengpässen durch verzögerte oder ausgefallene Zahlungen konfrontiert. Das ergab eine Umfrage der Close Brothers Factoring GmbH aus Mainz unter 201 Unternehmen der Branche. Gut zwei Drittel aller Betriebe (69 Prozent) erlebten sogar kritische Engpässe, wobei diese bei drei von fünf Unternehmen (60 Prozent) eher kritisch, bei knapp jedem zehnten (9 Prozent) sehr kritisch waren. Bei drei von zehn Betrieben (29,5 Prozent) waren die Liquiditätsengpässe eher unkritisch.
Die Befragung zeigt auch, dass es im letzten Jahr gegenüber 2021 mehr Fälle gab, in denen Rechnungen verzögert oder gar nicht bezahlt wurden: Bei drei von fünf der befragten Metall- und Elektrobetriebe (61 Prozent) stieg die Zahl der Ausfälle an, bei einem Viertel (26 Prozent) die Zahl der Verzögerungen. Ein Achtel der Unternehmen (12,5 Prozent) erlebte sowohl mehr Ausfälle als auch mehr Verzögerungen bei offenen Forderungen.
Zusätzliche Maßnahmen zur Liquiditätssicherung
Um die eigene Liquidität sicherzustellen oder zu verbessern, griffen fast alle befragten Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie (96 Prozent) auf zusätzliche Finanzierungslösungen beziehungsweise Dienstleister zurück. Fast die Hälfte von ihnen (45,5 Prozent) verkaufte Anlagegüter an Händler oder andere produzierende Betriebe, ein ähnlich hoher Anteil (44,5 Prozent) veräußerte Anlagegüter an Finanzdienstleister und leaste oder mietete sie zurück. Neue Darlehen von Kreditinstituten wurden ebenfalls oft aufgenommen (43,5 Prozent). Fast zwei Fünftel der Befragten (38,5 Prozent) nutzten Factoring zur Liquiditätssicherung.
„Die Umfrage macht deutlich, wie stark die Liquidität von Metall- und Elektrobetrieben im letzten Jahr belastet war“, so Detlef Küßner, Geschäftsführer der Close Brothers Factoring GmbH. „Vor dem Hintergrund ist es kein Wunder, dass so viele Unternehmen zusätzliche Lösungen und Dienstleister in Anspruch nahmen, um ihre Liquidität sicherzustellen und zu verbessern. Fast zwei Fünftel von ihnen griff dabei auf das Factoring zurück. Die wachsende Nachfrage bekamen auch wir deutlich zu spüren. Unser Geschäft mit Bestandskunden etwa konnten wir im letzten Jahr um mehr als 20 Prozent ausbauen.“
Factoring kann Unternehmen insbesondere bei wachsenden oder gleichbleibenden Umsätzen erhebliche Vorteile bieten. Durch den regelmäßigen Verkauf von Forderungen an einen Dienstleister wie Close Brothers Factoring lässt sich bankunabhängig und zuverlässig die eigene Liquidität sichern und die Eigenkapitalquote auf einem guten Niveau halten. Durch die regelmäßigen, planbaren Zahlungseingänge können Betriebe außerdem größere Warenmengen mit kürzeren Zahlungszielen und damit zu besseren Konditionen erwerben. Da der Finanzdienstleister alle Forderungen direkt und zeitnah begleicht, sind darüber hinaus längere Zahlungsziele für Abnehmer möglich – ein zusätzliches, oft entscheidendes Verkaufsargument.