Unternehmen werden in ihrer Geschichte immer wieder von besonderen Unternehmenssituationen vor neue Herausforderungen gestellt. Oftmals geht dies mit notwendigen strukturellen Anpassungen einher.

Die erforderlichen operativen Veränderungen zu erkennen und durchzuführen, sind die eine Sache. Diese sind durch den Unternehmer mit seinem spezifischen Unternehmens-, Produkt- und Marktkenntnissen in den meisten Fällen – gegebenenfalls auch mit externer Unterstützung wie Unternehmensberatern – erfolgreich zu meistern.

Hinzukommen regelmäßig finanzielle Anforderungen, um die notwendigen Schritte umsetzen zu können. Die bestehende Finanzierungsstruktur des Unternehmens ist für solche Situationen meist weder ausgelegt noch ausreichend.

Insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen ist es schwierig, sich am Kapitalmarkt ausreichend Eigen- oder Fremdkapital zu beschaffen. Dies hängt zum einen mit fehlenden Möglichkeiten zusammen, neuen Fremdkapitalgebern zusätzliche Sicherheiten stellen zu können. Zum anderen mit der Schwierigkeit, Investoren zu gewinnen, die bereit sind in positive Zukunftsaussichten zu investieren. Hochglanzprospekte, wie sie beispielsweise große börsennotierte Gesellschaften erstellen können, würden den finanziellen Rahmen des mittelständischen Unternehmens sprengen. Hinzukommen hohe Transaktionskosten, die mögliche Finanzierungen mit sich bringen, die unter Kosten-Nutzen-Aspekten unangemessen sind.

Eine Finanzierungsart, die man im Zusammenhang mit der Finanzierung von strukturellen Veränderungen oftmals nicht in Erwägung zieht, ist Factoring, der Verkauf von Forderungen.

Dabei liegen die Vorteile auf der Hand:

  • Der Unternehmer behält seine Souveränität und kann somit sein Geschäft nach seinen Vorstellungen führen, was für das Unternehmen wegen seinen spezifischen Kompetenzen auch meistens das Beste ist.
  • Die Transaktionskosten und der Aufwand, Factoring zu installieren, sind überschaubar und in der Regel geringer als bei anderen Finanzierungen.
  • Die laufenden Kosten sind vergleichbar mit den Aufwendungen, die man für die Betriebsmittelfinanzierung, die Forderungsabsicherung und ein professionelles Forderungsmanagement aufwenden muss; nur mit dem Vorteil, dass man dies beim Factoring aus einer Hand bekommt.
  • Zusätzliche dingliche Sicherheiten sind nicht erforderlich. Lediglich die Forderungen müssen abgetreten werden. Durch den Verkauf von Forderungen erhält das Unternehmen ein Vielfaches dessen, was eine Bank im Rahmen einer Globalzession geben würde.
  • Factoring steht dem Unternehmen langfristig zur Verfügung und gibt Planungssicherheit.

In welchen Unternehmenssituationen bietet sich Factoring als Finanzierungsalternative oder -ergänzung an?

  • Wachstum. Bei steigenden Umsätzen wächst die Finanzierung durch Factoring automatisch mit. Somit ist das Unternehmen in der Lage, seine Lieferanten zeitnah zu bezahlen (idealerweise unter Skontoausnutzung), da er nicht vom Zahlungseingang seiner Kunden abhängig ist, sondern seine Forderungen vom Factor vorfinanziert bekommt.
  • Neugründungen. Für Neugründungen gilt gleiches wie für Wachstum; hier handelt es sich um nichts anderes als um Wachstum von der Basis ‚0‘.
  • Turnaround. Es lässt sich nicht vermeiden, dass Unternehmen, sei es durch interne oder externe Einflüsse, in die Krise kommen. Diese Krisen erfordern Anpassungsprozesse, nicht selten einhergehend mit Kostensenkungen. Im Abwärtstrend ist Factoring als Finanzierung nicht geeignet, da die Finanzierung bei Umsatzrückgang gleichermaßen zurückgeht. Greifen allerdings die Maßnahmen und die Talsohle ist erreicht, bietet sich Factoring in dieser speziellen Wachstumsphase als ideales Instrument an.
  • Unternehmensübergänge. Aktuell und auch in den kommenden Jahren stellt sich vielen Unternehmern die Frage nach einer Unternehmensnachfolge, um ihr Lebenswerk zu erhalten und in guten Händen zu sehen. Fachlich und persönlich geeignete Nachfolger zu finden ist zwar schwierig. Allerdings sind diese häufig im eigenen Unternehmen zu finden oder aber auch bei strategischen Interessenten und anderen Unternehmen, die durch Zukauf wachsen möchten,. Wenn die Eigenmittel nicht ausreichen um einen Unternehmenskauf zum Beispiel durch ein MBO zu finanzieren, kann Factoring eine geeignete Alternative sein. Notwendige Voraussetzung ist, dass die bestehende Finanzierungsstruktur des Unternehmens stabil und für die operativen Belange ausreichend ist. Gleiches gilt auch bei Finanzinvestoren, die eine Investition mit möglichst geringen Eigenmitteln finanzieren wollen.

Die Close Brothers Factoring GmbH ist in der Lage, die geschilderten Unternehmenssituationen finanziell zu begleiten. Unsere Experten finden für diese speziellen Anforderungen maßgeschneiderte Lösungen.

Detlef Küßner
Geschäftsführer der Close Brothers Factoring GmbH